Der Neufundländer - Rasseportrait

Unser Neufi - Quelle: ©2019 - Deutscher Neufundländer-Klub e.V.

… ist kynologisch betrachtet (Kynologie = die Lehre vom Hund) eine sehr alte Hunderasse und wurde erstmals um das Jahr 1776 literarisch erwähnt. Er ist ein grosser, langhaariger Hund mit einem einzigartigen Charakter, der in Deutschland laut FCI-Standard in den Farben schwarz, braun und weiss-schwarz gezüchtet wird.

Aufgrund seiner Geschichte als Fischer- und Rettungshund und Herkunft von der Insel Neufundland hat er oft eine ausgeprägte Wasserpassion und seine hohe Intelligenz verlangt nach Beschäftigung.

Ein Neufundländer ist kein Augendiener wie z. B. ein Schäferhund. Einen solchen Gehorsam können Sie von diesem Individuum nicht verlangen! Dafür ist er eine der wenigen Hunderassen, die in der Lage ist, selbstständig zu handeln, auch wenn keine Person in der Nähe ist, um ein Kommando zu geben, was die vielen belegten Menschenrettungen nicht nur aus dem Wasser bezeugen.

Er ist ein anlehnungsbedürftiger Familienhund, der immer bei “seinen” Menschen sein will, sehr geduldig mit Kindern und ausserordentlich verträglich mit anderen Haustieren, wenn man ihn früh genug daran gewöhnt.

Durch sein dichtes Fell ist er ausgezeichnet gegen Kälte geschützt. Im Sommer sollte er die Möglichkeit haben, sich an einem kühlen Ort aufhalten zu können.

Erscheinungsbild und Wesen:

Kräftig, muskulös und knochenstark, harmonisch aufgebauter Hund mit typisch bärenhaftem Aussehen. Ein treuer und freudiger Begleiter, Familienhund, der durch sein kraftvolles und majestätisches Auftreten sicher Eindruck hinterlässt. Trotz des ruhigen Gesamteindruckes kann ein Neufundländer sehr reaktionsschnell und beweglich sein. Viele Neufundländer wissen in ihrer Jugend nicht wohin mit ihrem Temperament und ihrer Kraft - deshalb sollten vor allem jugendliche Neufundländer genügend Spielmöglichkeiten mit Artgenossen genießen dürfen. Auch ohne, die seit Jahrzehnten erzählten, mehr oder weniger glaubwürdigen und oft rührseligen Geschichten über die Neufundländer, sind diese großen schwarzen oder braunen oder auch weiß-schwarzen Hunde tatsächlich überaus liebenswert. Der Neufundländer hängt sehr an seiner Familie und liebt Kinder über alles. Er hat ein freundliches, gutmütiges Wesen, weiß aber sehr wohl zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, zumal er schon nach kurzer Zeit alle Nachbarn im weitesten Umkreis kennt. Ein Neufundländer übernimmt ganz selbstverständlich seine Pflicht als Schutzhund, auch wenn das meistens unbemerkt bleibt. Die meisten Neufundländer sind ausgesprochene Wasserratten. Wann immer es möglich ist, sollte man ihnen die Freude machen mit ihnen schwimmen zu gehen. Die hervorragende Schwimmfähigkeit lassen sich auf die ererbten Eigenschaften der Vorfahren zurückführen, als viele Dienste im und am Wasser zu erledigen waren.

 

Ausbildung:

Alle Hunde sollten über einen Grundgehorsam verfügen, jedoch ist es bei einem großen Hund, wie beim Neufundländer unerlässlich, dass dieser Hund mindestens die wichtigsten Grundregeln beherrscht. Wenn sich 60-70 kg auf 4 Pfoten in Bewegung setzen und wir der eine oder andere vielleicht sehr überrascht sein, wieviel Kräfte freigesetzt werden - vor allem, wenn man in eine andere Richtung möchte. Zieht ein Welpe ein, so sollte realisiert werden, dass aus dem unwiderstehlichen Kuscheltier ein sehr großer und schwerer Hund wird. Von Anfang an sollte in der Familie geklärt sein, was der Hund was der Hund später dürfen soll und was nicht. Einer der beliebten Diskussionspunkte: Ob der Hund aufs Sofa darf oder nicht, sollte eindeutig mit allen Familienmitgliedern geklärt werden. Wenn er es mit 3 Monaten darf, weil er so süß und goldig ist, dann müssen wir daran denken, dass der Neufundländer auch das Sofa beanspruchen wird, wenn das dann 50,60 oder 70 kg wiegt und noch dazu gerade vom Regenspaziergang kommt. Umso klarer wir gemeinsam die Regeln besprechen und einhalten, umso leichter machen wir es dem Neufundländer sich bei uns einzugewöhnen und wohl zu fühlen. Die Erziehung fängt schon am 1. Tag des Einzugs an - umso früher wir anfangen, umso einfacher ist es. Alles was wir unserem Neufi beibringen möchten sollte mit viel Liebe und Geduld sein, aber niemals mit Härte.

 

Geschichte der Rasse:

Seinen Ursprung hat der Neufundländer auf der Insel Neufundland, die diesem einzigartigen Hund seinen Namen gegeben hat. Neufundland ist der Atlantikküste Kanadas vorgelagert und hat eine nahezu halb so grosse Fläche wie unsere alten Bundesländer, wird aber nur von etwa einer halben Million Menschen bevölkert. Die meisten Bewohner Neufundlands leben auch heute noch, direkt oder indirekt, vom Fischfang oder von der Robbenjagd. In seiner ursprünglichen Verwendung zog der Neufundlandhund als treuer Freund der Fischer die Fischkarren oder im Winter die Schlitten. Beim Fischfang half er, die Fischernetze auszulegen und einzuholen sowie die Fischerboote an Land zu ziehen. Bedingt durch die vielen Stürme an den Küsten Neufundlands waren häufig Rettungsaktionen notwendig. Der Neufundländer hatte dabei die Aufgabe, zu den gestrandeten Schiffen zu schwimmen und eine Leinenverbindung zu den Rettungsmannschaften herzustellen. Eine grosse Zahl von Menschen verdankte diesen Hunden so das Leben. Dieser Instinkt für Wasserarbeit ist dem Neufundländer bis heute erhalten geblieben.

 

Zuchtziele:

Zuchtziele im DNK (und somit auch der LG-West) sind wesensfeste Neufundländer, die sich durch außerordentliche Vitalität, starke Gesundheit und ein hohes Lebensalter auszeichnen. Dies bedeutet für die Züchter erhöhte Verantwortung und Verpflichtung zugleich im Sinne der Worte des Prof. Heim, eines der bedeutendsten Kynologen der Vergangenheit: "Möge seine (des Neufundländers) Zucht, Erziehung und Haltung sich weiter vertiefen und verbessern, und sich auch in Zukunft der Abwege der Mode erwehren". Perfekter und schöner kann die Zielsetzung einer planvollen Hundezucht kaum ausgedrückt werden, nämlich das Wünschenswerte zu pflegen und zu erhalten, und das Unerwünschte zu verbessern - ohne Berücksichtigung kurzfristiger Modetrends. Quellenhinweis: dem Text liegt teilweise das Vorwort von Herrn W.A. Gewert in der Jahrhundert-Festschrift des DNK von 1993 zugrunde Der DNK, der bereits seit über 100 Jahren den Neufundländer fördert und verbreitet, ist Mitglied in der grössten deutschen kynologischen Dachorganisation, dem ‘Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH)’, der wiederum dem Weltverband ‘Fédération Cynologique Internationale (F.C.I.)’ angehört. Der DNK hat sich zur strikten Beachtung von deren Rahmenbedingungen verpflichtet. Neufundländer mit Ahnentafeln des DNK sind somit zur Teilnahme an allen nationalen und internationalen Ausstellungen des VDH und der F.C.I. berechtigt.

 

Anforderungen an zukünftige Neufi-Besitzer:

Ein Neufundländer ist kein Zwingerhund, sondern sehr wichtig ist ihn als Familienhund zu halten, der stets einen engen Kontakt zu seinen Menschen hat. Artgerechte Haltung sollte selbstverständlich sein. Eine Etagenwohnung ist sicherlich ungeeignet, denn Neufundländer lieben es draußen zu liegen. Neben ausgedehnten Spaziergängen braucht er einen Garten, möglichst keinen Ziergarten, mit mindestens einem trockenen, kühlen und zugfreien Platz zum Ruhen und Schlafen. Der zukünftige Neufundländerbesitzer sollte Freude daran haben, das wetterfeste Fell regelmäßig und intensiv zu pflegen.


Kontakt

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